Computer haben in kurzer Zeit die Welt verändert – auch die Unterwelt. Gauner und Kriminelle wissen, dass sie im Internet ohne grosse Risiken ihren Geschäften nachgehen können. «Die Cyberkriminalität nimmt ständig zu», sagt Pascal Baumann, stellvertretender Chef des Dezernats Wirtschaftskriminalität der Kantonspolizei Bern. «Bei uns beschäftigen sich rund 30 Spezialisten mit Ermittlungen im Bereich der digitalisierten Kriminalität. Und wir werden in den kommenden Jahren stark ausbauen.» Polizisten/innen Cybercrime bleiben also gesuchte Fachkräfte.
Weiterbildung im Dienst Doch wie wird man Ermittler mit Schwerpunkt Cybercrime? Die Spezialistinnen und Spezialisten der Kapo Bern sind in der Regel Polizisten mit klassischem Karriereweg: Polizeischule, einige Jahre Dienst in der Regionalpolizei, dann Wechsel zur Regionalfahndung und schliesslich zur Kriminalpolizei. Ein Informatikstudium ist nicht Voraussetzung, Interesse an der Informatik hingegen schon. «Ihr Spezialwissen erwerben die IT-Ermittler durch Weiterbildung im Dienst», betont Pascal Baumann. «Diese wird vom Arbeitgeber sehr gefördert.»
Trotz ihres Fachwissens sind die IT-Ermittler der Kapo in erster Linie Polizisten und nicht Informatiker. Wenn es technisch sehr anspruchsvoll wird, erhalten sie Unterstützung von den Mitarbeitenden der digitalen Forensik. Diese Experten in Fachgebieten wie Wirtschaft oder Informatik haben häufig keine Polizeiausbildung, dafür ein abgeschlossenes Studium.
Abwechslungsreiche Tätigkeit Es gibt viele Formen von Cyberkriminalität. «Meistens wollen die Täter gutgläubigen Menschen das Geld aus der Tasche ziehen», sagt Pascal Baumann. Bekannte Phänomene sind Erpressung von Unternehmen durch Datenverschlüsselung, Anlage- und Bestellbetrug, Handel mit Drogen oder Waffen oder die Verbreitung von verbotener Pornografie.
Die Tätigkeit der Cybercrime-Polizisten ist entsprechend vielfältig. Am Computer analysieren sie technische Spuren und Geldflüsse, überwachen den Datenverkehr und Aktivitäten im Darknet. Sie sind aber auch bei Ausseneinsätzen dabei, etwa bei Hausdurchsuchungen oder bei der Spurensuche. Häufig arbeiten sie im Team, manchmal auch im Rahmen von internationalen Ermittlungen mit Europol oder Interpol. Es ist klassische Polizeiarbeit zur Ermittlung von Tätern, die sich die Möglichkeiten der Informatik-Technologie zunutze machen.
Text: Mike Sommer Fotos: iStock
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