Uhrmacher / Uhrmacherin EFZ – Präzision mit Herz und Hand
Zahnräder, Spiralfedern, winzige Schrauben – Uhrmacher:innen arbeiten mit extrem feinen Bauteilen und viel Fingerspitzengefühl. Sie brauchen technisches Verständnis, Geduld und eine ruhige Hand. Der Beruf ist anspruchsvoll, aber auch faszinierend – vor allem, wenn man versteht, wie eine mechanische Uhr im Innersten funktioniert.
Das sagt Dea Deflorin, Lernender Uhrmacher EFZ im ZeitZentrum Grenchen
Ein Beruf für Tüftler:innen
Für mich war schnell klar: Nur am PC zu sitzen – das ist nichts für mich. Ich brauche etwas
Praktisches. Bevor man mit dieser Lehre startet, sollte man auf jeden Fall technisches Interesse mitbringen – und Geduld. Es gibt Situationen, bei denen man sehr lange an einer Aufgabe dransitzt.
So läuft der Tag
Mein Arbeitstag beginnt um 07.50 Uhr. Als Erstes bereite ich meinen Arbeitsplatz vor und lege die Werkzeuge bereit, die ich für den Tag brauche. In der Werkstatt arbeiten wir vor allem an Revisionen. Manchmal stellen wir auch einzelne Teile selbst her. Besonders gerne zerlege ich eine Uhr komplett und schaue mir an, wie sie aufgebaut ist. Es gibt so viele verschiedene Mechanismen – da lernt man immer wieder etwas Neues.
Verantwortung gehört dazu
Während der Ausbildung arbeiten wir mit teuren Einzelteilen – das bringt Verantwortung mit sich. Wenn etwas kaputtgeht, kann es schnell teuer werden. Und wenn ein Ersatz nicht verfügbar ist, müssen wir das Teil selbst herstellen. Neben der Arbeit im Betrieb besuche ich auch überbetriebliche Kurse, in denen wir ganz gezielt an bestimmten Fertigkeiten arbeiten. Ein Beispiel ist der Reglage-ÜK, bei dem wir das Regulierorgan der Uhr bearbeiten. Das ist extrem fein und herausfordernd – aber genau das macht für mich den Reiz aus.
Und später?
Die Uhrenindustrie ist sicher sehr gross und vielseitig – da gibt es viele Möglichkeiten. Man kann zum Beispiel in die Industrie oder an die Produktionslinie gehen, in die Konstruktion wechseln oder im Geschäft bleiben und Revisionen machen. Die Chancen sind auf jeden Fall vielfältig. Ich bin überzeugt: Für alle, die Technik mögen, gerne tüfteln und ein bisschen Geduld mitbringen, ist dieser Beruf eine echte Entdeckung.
