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Skills der Zukunft

Gamen als Beruf?

Bis im Januar 2021 wurden im E-Sport weltweit über 959 Millionen US-Dollar an Preisgeldern ausgezahlt – und die Branche wächst rapide. Dota 2, League of Legends, Counter Strike: Global Offensive, FIFA 21 oder Call of Duty: Unter E-Sports versteht man das professionelle Austragen von Wettkämpfen in verschiedenen Online-Games. Oft sind E-Sportler in Vereinen organisiert. Auch in der Schweiz professionalisiert sich der Bereich: Es gibt aber erst sehr wenig E-SportlerInnen, die vom Spielen leben können. Oft machen die Pro-Gamer etwa ein Studium oder eine andere Ausbildung und zocken in der Freizeit: «Wenn sie richtig gut sind, verdienen sie damit bis zu 2000 Franken als Nebenverdienst», erklärt Tom Temperli, Head of E-Sports bei by the way communications, einer Berner Kommunikationsagentur, die sich auf E-Sports spezialisiert hat. «Momentan gibt es vielleicht drei Spieler in der Schweiz, die davon leben können: Sie sind bei grossen Sportclubs angestellt wie etwa dem FC Basel.» Temperli selektioniert für den Schweizerischen Fussballverband SpielerInnen für das FIFA-Nationalteam der Schweiz. «Was E-SportlerInnen mitbringen müssen, sind Talent, Freude, schnelle Auffassungsgabe, gute Hand-Augen-Koordination, aber vor allem auch Fleiss und Durchhaltevermögen», sagt Temperli.

Moderation, Marketing, Entwicklung

Möchte man sich im Bereich E-Sports beruflich betätigen, bieten sich vorwiegend Berufe in der Kommunikation sowie rund ums Organisieren und Durchführen von Events an. «Viele machen ein Praktikum in einer der drei grossen E-Sports-Agenturen eStudios, mYinsanity und Stark Esports und werden dann fest angestellt», so Temperli. Im E-Sports ist auch das Zuschauen via Streaming enorm wichtig: Hier braucht es talentierte ModeratorInnen, sogenante Caster. Hebt man sich durch Wissen und Stil von der Masse ab, wird man zunehmend für Events gebucht und kann damit Geld verdienen. Als Basisausbildung für einen Beruf in der E-Sports-Branche eignen sich etwa eine Lehre als GrafikerIn, Video Producer, MediamatikerIn oder ein Studium im Bereich Marketing, Kommunikation oder Wirtschaft. Wenn jemand vor allem technisch interessiert, bietet sich auch die Game-Entwicklung an.

E-Sports-Landschaft-Schweiz

Die grössten E-Sports-Ligen in der Schweiz sind zurzeit die Swisscom Hero League für Clash Royale, Counter Strike und League of Legends sowie die Credit Suisse eArena für FIFA. Hier gibt es bei Turnieren und Meisterschaften jeweils bis zu rund 1000 Franken zu verdienen. Das HeroFest in den Hallen der BERNEXPO lockt jeweils hunderte von Besucherinnen und Besucher an und hat 2021 1,6 Millionen Watched Minutes generiert. «Auch in der Schweiz wächst die E-Sports-Branche von Jahr zu Jahr und es wird in Zukunft immer mehr Leute brauchen, die sich professionell damit auseinandersetzen», sagt Temperli. «Es lohnt sich also, eine Basisausbildung zu machen und daneben die E-Sports-Skills zu pflegen – denn plötzlich ergibt sich eine Kombination davon!»

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